| Kampala, Uganda
Nach dem Ende 2018 veröffentlichten, unabhängigen Weltbankbericht ist Ugandas nationales ID-Projekt das am schnellsten implementierte und funktionierende Ausweisprojekt Afrikas.[1] Kein anderes Land auf dem afrikanischen Kontinent hat je seinen ersten bzw. neuen nationalen Ausweis schneller ausgegeben als Uganda. Dies ist nicht nur ein Weltrekord bei modernsten Regierungslösungen, sondern auch ein Best-Practice-Beispiel für den Erfolg der seit mehr als fünf Jahrzehnten bestehenden deutsch-ugandischen Beziehungen. "Mühlbauer hat die biometrische Erfassung von rund 5 Millionen Bürgern in einem sehr kurzen Zeitraum von nur 6 Wochen hervorragend betreut und zuverlässig unterstützt", sagt A.M. Kirunda Kivejinja, zweiter stellvertretender Premierminister und Minister für Angelegenheiten Ostafrikas der Republik Uganda.
Identifikation als Fundament einer Gesellschaft
Seit ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1962 hat die Republik Uganda einen schnellen sozioökonomischen Wandel erlebt. Elektronischer Geschäftsverkehr und Datenaustausch nehmen kontinuierlich zu; dabei bietet die digitale Identität den Bürgern Ugandas moderne Identifikationsmöglichkeiten für einen sicheren Zugang zu Online-Diensten.
Laut einer Volkszählung besaßen im Jahr 2014 nur 8 Prozent der Bevölkerung Ugandas eine Geburtsurkunde zum Nachweis ihrer Identität. 2015 trat das Gesetzes zur Registrierung von Personen (Registration of Persons Act, ROPA) in Kraft, zudem wurde eine nationale Behörde zur Identifizierung und Registrierung (National Identification and Registration Authority, NIRA) eingerichtet. Dieser neue, bereichsübergreifende Ansatz zur Identifizierung in Uganda wurde zum Teil auch durch die Entscheidung angetrieben, den nationalen Personalausweis (NID) als eindeutigen Identifikator für die Parlamentswahlen 2016 zu verwenden. Deshalb arbeitete die ugandische Regierung mit dem deutschen Hightech-Unternehmen Mühlbauer zusammen, um gemeinsam das National Security Information System (NSIS) zu realisieren.
Projektumfang
Im Rahmen des ugandischen NSIS-Projekts übernahm Mühlbauer nicht nur das Design des Personalausweises sowie die Lieferung von Blanko-Dokumenten und Hightech-Maschinen zur Personalisierung der elektronischen Personalausweise mit modernsten Sicherheitsmerkmalen, sondern stellte auch innerhalb von nur 8 Wochen nach Vertragsabschluss 8.000 mobile Erfassungs- und Ausgabeeinheiten zur Verfügung. Darüber hinaus wurden 1.000 mobile Einheiten zur Stromversorgungen geliefert, 87 Distriktserver zur Datenerfassung installiert und ein komplettes Ersatzteil- und Wartungsmanagement aufgebaut.
Zudem wurden im Rahmen des Projekts rund 5 Millionen ugandische Wähler mittels eines ausgeklügelten biometrischen Systems registriert und das nationale Identifikationsregister (NIR), ein biometrisches Register zur Identifizierung der Wähler, aufgebaut.
In der ersten Runde wurden rund 16,5 Millionen Ugander im nationalen Identifikationsregister erfasst. Die zweite Runde richtete sich an etwa 10 Millionen Schüler ab fünf Jahren an Grundschulen und weiterführenden Schulen. Alle registrierten Personen erhalten sofort eine Anmeldebescheinigung und ein NIB-Zertifikat sowie – ab 16 Jahren – einen biometrischen Personalausweis. Bisher wurden rund 30 Millionen ugandische Staatsbürger registriert.
Insgesamt erhielten bereits rund 75 Prozent der erwachsenen Ugander eine lebenslang gültige, nationale Identifikationsnummer, die auf zuverlässiger Fingerabdruck-Biometrie basiert, und erhielten manipulationssichere Ausweisdokumente. Damit können sie nun staatliche und private Dienste in Anspruch nehmen, die eine sichere Identifizierung erfordern – was wiederum dazu beigetragen hat, die Aktivitäten im öffentlichen Sektor zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit im privaten Sektor zu erhöhen.
[1] Quelle: World Bank. 2018. ID4D Country Diagnostic: Uganda, Washington, DC: World Bank License: Creative Commons Attribution 3.0 IGO (CC BY 3.0 IGO).
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