| Roding, Deutschland

Nachhaltige Entwicklung und soziale Verantwortung

Unternehmerisches Handeln am Beispiel eines Ausweis-Projekts in El Salvador

Wirtschaftlicher Erfolg geht stets mit sozialer Verantwortung einher; dieses Prinzip der sozialen Marktwirtschaft hat Prof. Müller-Armack bereits in den 1950er Jahren definiert. Das "Soziale" im Modell bezieht sich darauf, Chancengleichheit zu bieten und diejenigen zu schützen, die auf dem freien Markt nicht wettbewerbsfähig sind. Grundsätzlich sollte unternehmerisches Engagement stets einen nachhaltigen, langfristigen Wert für die Gesellschaft schaffen und soziale Gesichtspunkte berücksichtigen. Schlüsselaspekte sind in diesem Zusammenhang tragfähige Investitionsprojekte sowie die Förderung der Menschen vor Ort durch Bildung, umfassenden Know-how-Transfer und Qualifizierungsprogramme. Wirksame Werkzeuge sind dabei öffentlich-private Partnerschaften, insbesondere das Betreibermodell „Build-Operate-Transfer“ (BOT), das eine nachhaltige Entwicklung sichert.

Mit Hilfe von BOT-Projekten können für die Wirtschaft Anreize geschaffen werden, ohne dass der Steuerzahler die Rechnung dafür zahlen oder die Regierung neue Schulden aufnehmen müsste. Dabei schreibt die Regierung den jeweiligen Auftrag aus; die Industrie gibt Angebote ab, finalisiert das Konzept, erstellt detaillierte Pläne und setzt diese um. Außerdem kümmert sie sich um die erforderliche Finanzierung und betreibt das Geschäft eine gewisse Zeit lang, um die entstandenen Kosten zu decken und Gewinne zu erzielen. Mit Ablauf der vereinbarten Frist wird das Geschäft an die Regierung übergeben, die es weiter betreibt, verkauft oder Konzessionen gewährt.

Der größte Vorteil eines BOT-Projekts besteht darin, dass die Industrie die Wirtschaftlichkeit in einem wettbewerbsorientierten Umfeld bestätigt. Die Steuerzahler sehen anhand der Angebote der Industrie, wie profitabel das jeweilige Projekt sein würde. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Finanzierungsverpflichtung auf die Privatwirtschaft übertragen wird. Bei einer eingeschränkten Kreditvergabe können jedoch staatliche Kreditbürgschaften erforderlich sein.

Damit sind die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches, kostendeckendes Projekt sowie eine langfristige positive Entwicklung geschaffen. Die private Einrichtung verpflichtet sich zu umfangreichen Investitionen in die Infrastruktur und zur Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze in diesem Bereich. Ein Beispiel dafür ist ein BOT-Projekt in El Salvador. Mühlbauer betreibt seit 2011 in enger Zusammenarbeit mit der Regierung ein Ausweisprojekt, bei dem das alte System zur Ausstellung von Personalausweisen durch ein hochmodernes, innovatives und flexibles System ersetzt wird. Dabei wird neben der eigentlichen Infrastruktur auch ein Netzwerk von Servicecentern im gesamten Land erneuert. Teil des Projekts war außerdem die Ausstellung nationaler Personalausweise in Servicezentren in den Vereinigten Staaten und in Kanada; zudem wurden lokale Stationen zur Erfassung und Übertragung von Daten sowie ein zentralisiertes Personalisierungszentrum eingerichtet, die von lokalen Mitarbeitern betrieben werden. Die Regierung von El Salvador definierte den Projektumfang; auf dieser Grundlage arbeitete Mühlbauer ein Angebot aus und erhielt schließlich den Zuschlag für die Umsetzung.


Investitionen und soziale Projekte

2011 vergab das nationale Register für natürliche Personen (NRNP) den BOT-Auftrag für die Durchführung des Ausweis-Projekts in El Salvador an Mühlbauer. Innerhalb von fünf Jahren wurde die neue Infrastruktur vollständig aufgebaut; die Betreiber und Techniker sowie das Management vor Ort wurden geschult, um den erfolgreichen Betrieb sicherzustellen. Seit 2011 wurden rund 3 Millionen nationale Ausweise ausgestellt; ca. 7 Millionen weitere ID-Karten sollen in den nächsten fünf Jahren folgen. Damit kann die Regierung den Menschen in El Salvador mehr Sicherheit sowie weitere Vorteile bieten. Mühlbauers Investitionen in die Infrastruktur belaufen sich auf 65 Millionen US-Dollar. Insgesamt wurden 250 hoch qualifizierte und gut bezahlte Arbeitsplätze geschaffen, die den Familien und der Gemeinde, in der sie leben, Perspektiven bieten. Für die Regierung generiert das Projekt zudem Einnahmen in Form von Erlösen, Steuern und Abgaben. Die gute Zusammenarbeit zwischen den staatlichen Stellen gewährleistet die für beide Seiten vorteilhafte Durchführung des Projekts, eine klassische "Win-Win"-Situation.

"Wir freuen uns sehr über die herausragende Leistung von Mühlbauer, die zur kontinuierlichen Verbesserung des Identifikationssystems von El Salvador beigetragen hat", sagt Margarita Velado, Präsidentin des NRNP.

Parallel zum Ausweisprojekt hat sich Mühlbauer von Anfang sozial engagiert. In enger Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium in El Salvador wurde die „Escuela Verde“ („Grüne Schule“) eingeführt, um Schüler und Lehrer im Anbau von Kulturpflanzen auszubilden. Ziel ist es, Mangelernährung bei Kindern aufgrund von knappen Ressourcen zu reduzieren, ihre Aufmerksamkeitsspanne zu verbessern, die Lernbedingungen zu verbessern und zu einer gesunden Entwicklung der Schüler beizutragen.


Fazit

Soziale Verantwortung muss überall dort übernommen werden, wo ein Unternehmen aktiv ist. Viele Unternehmer und Geschäftsleute haben dies zu einem Grundprinzip ihrer Geschäftsaktivitäten gemacht und bewiesen, dass diese Themen mit kommerziellem Erfolg einhergehen.

 

Pressekontakt:

Lara Schmaus

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