| Roding, Deutschland

Digitaler Fußabdruck

Passagiere am Flughafen können mit Hilfe von intelligenter Technologie identifiziert und begleitet werden, um die Flughafensicherheit sowie die Zufriedenheit der Fluggäste zu verbessern.

Laut der 20-Jahres-Prognose der International Air Transport Association (IATA) wird sich die Anzahl der Passagiere bis 2036 auf 7,2 Milliarden pro Jahr fast verdoppeln. Insbesondere in Europa sind jedoch schon jetzt viele Flughäfen nahezu oder vollständig ausgelastet, so dass es schwer vorstellbar ist, diese Herausforderung zu bewältigen. Darüber hinaus kann mit steigenden Sicherheitsanforderungen und immer komplizierteren Sicherheitsvorschriften die Leistungsfähigkeit eines Flughafens sinken. Möchte man Reisen für die Passagiere erleichtern und zugleich sicherer machen, ist also eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten erforderlich.

Aus wirtschaftlicher Sicht birgt diese Herausforderung große Chancen. Entspannte Passagiere geben während ihres Aufenthalts am Flughafen mit höherer Wahrscheinlichkeit mehr Geld aus. Leerlaufzeiten können sich in eine angenehme Shoppingtour verwandeln – ein Potenzial, das nur noch aktiviert werden muss.

Manche Flughäfen haben bereits eine wiederkehrende biometrische Identifizierung an automatisierten Grenzkontroll-Gates eingeführt, um den Passagierfluss zu optimieren. Diese Gates benötigen jedoch zusätzlichen Platz; außerdem verursachen sie vergleichsweise hohe Installations- und Wartungskosten.


Lösungsansatz

Mühlbauer und andere europäische Akteure aus Verkehr, Industrie und Wissenschaft haben Fördermittel für ein Forschungsprojekt beantragt, das sich damit beschäftigt, mit Hilfe eines einzigen ID-Token stressfreies Reisen und intelligente Sicherheit zu verbinden. Das Projekt soll Anfang 2018 beginnen. Ziel ist es, den Weg des Passagiers zum Flugzeug so weit wie möglich zu optimieren und gleichzeitig das Sicherheitsniveau zu halten oder sogar zu erhöhen.

Das Konzept sieht v.a. vor, bestehende Technologien wie Wi-Fi-Netze, Überwachungskameras und andere Infrastrukturen zu nutzen bzw. geringfügig zu erweitern, um die Reisenden einfach und bequem zu identifizieren und zu begleiten. Dabei müssen verschiedene Herausforderungen bewältigt werden – insbesondere die organisatorische, die primären Akteure wie Regierung, Flughafen und Fluggesellschaften zusammenzubringen.

Entsprechend wichtig ist es, politische und organisatorische Barrieren abzubauen. Außerdem müssen unterschiedliche Medien wie Flugreservierungen, E-Tickets, Papier-Bordkarten, Gepäckanhänger, elektronische Reisepässe, Papiervisa, Einreisestempel, ESTA etc. miteinander verbunden werden.

Aus technischer Sicht ist es zudem erforderlich, Datenschutzbestimmungen, Umweltbedingungen sowie die konkreten Flughafeneinrichtungen mit einzubeziehen.


Kernidee

Wir wollen Passagiere auf dem Weg zu ihren Flügen erkennen und identifizieren und sie während dieser Zeit begleiten. Das System kann den Passagieren helfen, den kürzesten Weg zum Gate zu finden; die gesparte Zeit können die Reisenden beispielsweise in Geschäften und Einkaufszentren verbringen. Auf der anderen Seite kann das System das Sicherheitspersonal auf verdächtige Aktivitäten aufmerksam machen, so dass sie sich früher und organisierter auf diese konzentrieren können.

Der Kerngedanke besteht darin, unsere Kompetenz als Lösungsanbieter zu nutzen, um bestehende Technologien zu kombinieren und weiterzuentwickeln und letztlich für die Passagiere ein neues Reiseerlebnis zu schaffen.

Sobald ein Passagier den Flughafen betritt, überprüft eine Identifikationseinheit (FastTrack Identification Unit) aus dem Hause Mühlbauer wie gewohnt seine Identität und die Flugbuchung. Zusätzlich wird ein einzigartiger digitaler Fußabdruck (MB IDEFA) erzeugt, der viel einfacher zu handhaben ist als ein biometrisches Gesichtsbild. MB IDEFA ist also eine Identifikationslösung mit erweiterten Funktionen.


Erweiterung

Ausgestattet mit weiteren High-Tech-Komponenten von Mühlbauer, unter anderem einer Monitoring-Lösung und der MB Steel Reader Mobile App, kann sich das Sicherheitspersonal sekundenschnell sicherheitsrelevanten Themen zuwenden.

Der MB Steel Reader ist eine Lösung, die es ermöglicht, auf digitale Informationen in elektronischen Dokumenten zuzugreifen und diese zu überprüfen. Sie versetzt das Sicherheitspersonal in die Lage, elektronische Dokumente und Zertifikate zu verifizieren, ohne dass sich lange Schlangen bilden und andere Passagiere aufgehalten werden. Dies führt zu weniger sicherheitsrelevanten Warteschlangen und hält den Passagierfluss durch den Flughafen aufrecht.

Die Passagiere können die gesparte Zeit nutzen, um entspannt Geschäfte zu besuchen und nach besonderen Angeboten und Aktionen Ausschau zu halten. In Kombination mit einer App auf dem Smartphone kann MB IDEFA den Passagier zudem in Echtzeit darüber informieren, wie weit es noch bis zu seinem Gate ist, oder ihn direkt durch das Terminal oder zu interessanten Punkten führen. Das Potenzial dieser Lösung kann nach Bedarf Schritt für Schritt erweitert werden.


Akteure

MB IDEFA ermöglicht es den Akteuren im Luftverkehr, ihre Prozesse zu optimieren und zu vereinfachen sowie die Zufriedenheit der Passagiere auf eine neue Ebene zu bringen. Außerdem erhöht MB IDEFA die Sicherheit am Flughafen, indem es den Passagierfluss mit bisher unerreichter Präzision verfolgt und überwacht.

Zunächst muss jedoch die große Herausforderung angegangen werden, einen politischen Konsens zwischen den Interessengruppen – der Regierung, dem Flughafen und der Fluggesellschaft – zu schaffen. Trotz der technischen Herausforderungen ist Mühlbauer überzeugt, dass MB IDEFA es wert ist, Zeit und Geld zu investieren. Die Lösung wird das Feld für verschiedene Erweiterungen und zusätzliche Anwendungsbereiche öffnen, ohne dass komplett neue Infrastrukturen oder größere Investitionen erforderlich wären.

Darüber hinaus unterstützen mobile Anwendungen und Geräte von Mühlbauer das Sicherheitspersonal dabei, seine Aufgaben kostengünstiger und effizienter zu erledigen.

 

Pressekontakt:

Lara Schmaus

Phone: +49 9461 952 – 1579

Email: Lara.Schmaus@muehlbauer.de